Die Firma Blumen-Hecktor wurde im Jahr 1958 am 1. August von Heinrich A. Hecktor und seiner Frau Ursula in Unterliederbach gegründet.

 

 

Gründung

Nach seiner Ausbildung zum Zierpflanzengärtner bei der Stadt Frankfurt verbrachte Heinrich A. Hecktor seine Wanderjahre u.a. bei der Firma Blumen-Korselt, Gärtnerei Dinges und Blumen Else Held. Am 1. August 1958 wagte er die Selbstständigkeit. Auf dem elterlichen ‚Trümmergrundstück‘ in Unterliederbach hatte er schon die Jahre zuvor nach und nach eine eigene Gärtnerei aufgebaut. Kultiviert wurden Geranien,  Alpenveilchen, Zierspargel und 1000 Gummibäume. In den ersten Jahren wurde direkt aus dem Gewächshaus in der Legienstraße verkauft.

Im Dezember 1958 heiratete Heinrich seine Verlobte Ursula Göpper. Kennen gelernt hatten sich beide 1952 als Ursula zur Ausbildung als Hauswirtschafterin bei Wilhelmine Hecktor anfing. Eine Schokolade eröffnete alle Chancen von Heinrich bei Ursula …

Ursula Göpper entstammt einer Winzerfamilie in Selzen / Rheinhessen – dem heutigen Weingut Paulinenhof. Nach Ihrer  Ausbildung und abgeschlossener Höheren Handelsschule arbeitete sie als Sekretärin im Haus des deutschen Weines in Mainz. Ihre große Liebe führte sie nach Frankfurt und gemeinsam mit ihrem Mann baute sie den Gartenbaubetrieb und das Blumengeschäft auf. 1959 kam die Tochter Karin, 1961 Tochter Christine zur Welt.

Erste Jahre

Auch der Betrieb vergrößerte sich. 1961 wurde ein Verkaufsgewächshaus an der Straßenecke gebaut und 1964 ein erstes Blumengeschäft mit angeschlossenem Verkaufsgewächshaus (Terlinden-Block). Im selben Jahr wurde in Höchst die alte Stadtgärtnerei gepachtet. Dort wird auch heute noch auf fast 8.000 qm Fläche (davon ca. 1.000 qm Gewächshausfläche) Schnittgrün und Beet– und Balkonpflanzen für den Verkauf im eigenen Blumengeschäft produziert.

Wurde in der Gründungsphase auch noch Garten- und Friedhofspflege  durchgeführt, so spezialisierte sich der Betrieb mit der  Eröffnung des Blumengeschäftes auf Floristik für alle Anlässe und den Verkauf und die Produktion von Zimmer– und Freilandpflanzen. Anfangs fuhr Heinrich A. Hecktor mit dem Fahrrad in aller Herrgottsfrühe zum Blumengroßmarkt am Börneplatz um Blumen einzukaufen. Natürlich lieferten  Blumengroßhändler auch nach Unterliederbach an. Ludwig Köhler aus Wiesbaden – Schierstein  ist unser ´Lieferant der ersten Stunde‘. Nelken, Pfingstrosen und Chrysanthemen waren damals seine Hauptkulturen. Bis heute ist Ludwig Köhler, bzw. ab 2018 die Nachfolgefirma Schiersteiner Blumengroßhandel GmbH,  unser wichtigster Großhändler für Schnittblumen. Ob aus der eigenen Gärtnerei (Ausgezeichnet mit dem grünen Zertifikat für umweltgerechten Zierpflanzenbau!) oder aus den Niederlanden, Frankreich, Italien, Ecuador, Israel oder Kenia – 3 bis 4x pro Woche bekommen wir die Blumen geliefert. Wir sind froh und stolz über 50 Jahre einen so zuverlässigen Hauptlieferanten als Freund zu haben.

Die beliebtesten Pflanzen und Blumen in den 50er und 60er Jahren waren Nelken, Spinnenchrysanthemen, Gladiolen und Iris sowie Alpenveilchen, Fensterbaltt, Bogenhanf, Gummibaum und Petunien. Die Blume für Verliebte war natürlich die ‚Baccara‘-Rose. Jahr für Jahr wurde das Pflanzensortiment größer. Viele Arten wurden züchterisch bearbeitet, so das viele neue gärtnerisch interessante Verbesserungen und Sorten entstanden.

Der Neubau

Zeitgleich mit der größeren Familie – 1965 wird Sohn Matthias und 1967 Sohn Stefan geboren – planen Ursula und Heinrich die neue Bebauung des Grundstücks in Unterliederbach. Die alten Gewächshäuser werden abgerissen. Ein Mietwohnhaus mit 9 Partien entsteht. Im Erdgeschoss zieht die Familie Hecktor ein. Direkt an das Wohnhaus wird ein großer Blumenladen mit 300 qm Grundfläche, einer rückseitigen Freiverkaufsfläche, einer 40 Meter langen Schaufensterfront und 150 qm  Keller als Binde– und Lagerraum. 1978 wird der Keller vergrößert und der Freilandbereich teilweise überdacht (Unser sogenannter Hofgarten).

Mit dem größeren Blumenladen werden auch mehr Arbeitsplätze geschaffen. 6 Floristen und Verkäufer arbeiten jetzt zusätzlich im Blumenladen.

FLEUROP

Ab den 60er Jahren sind wir Mitglied der Fleurop. Die Blumenvermittlung erfolgte deutschlandweit über Telefon und Post. So war es damals schon möglich innerhalb kürzester Zeit Blumengrüße zu vermitteln. 2008 wird Fleurop 100 Jahre alt, ist eine sehr bekannte Marke, Aufträge werden übers Internet via Merkur-Computer vermittelt und die Organisation ist eine Aktiengesellschaft. Aktionäre sind 7.000 Blumenfachgeschäfte in ganz Deutschland.

Hydrokultur

In den 70er Jahren wurde die Pflanzenhaltung in Hydrokultur populär. Auch Heinrich A. Hecktor interessierte sich sehr für dieses erdenlose Kulturverfahren und bot dies auch seinen Kunden an. Zimmerpflanzen und Zubehörartikel wurden zuerst in einer Gärtnerei in Wiesbaden und später in Eschborn bei W. Wollrab und Sohn gekauft. Sohn Stefan war damals schon begeistert beim Einkauf dabei. Bei einer Verkaufsausstellung im Palmengarten 1980 wurde die moderne Hydrokultur präsentiert. Der Florist und Gärtner Manfred Kliss war für die große Hydrokulturabteilung zuständig.

Ausbildung

Mit einer Sondergenehmigung durfte Heinrich A. Hecktor 1977 erstmals ausbilden. Tochter Christine war die erste Floristin, die bei Blumen-Hecktor lernte. Über 30 Auszubildende wurden bis heute erfolgreich ausgebildet.

Familienbetrieb

Es ist schon beachtlich, wie Ursula und Heinrich A. Hecktor die viele Arbeit      (‚Jeden Tag müssen die Pflanzen gegossen werden!‘), die Erziehung von 4 Kindern und ein engagiertes Vereinsleben bewältigt haben. Von 1969 bis 1988 war Heinrich A. Hecktor Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Unterliederbach. Gab es Alarm, lies er Frau, Familie und auch Arbeit zurück, um im Dienste der Gesellschaft Feuer zu bekämpfen (‘Wenn‘s brennt kommt der Hecktor gerennt!‘). Aber wie das als Selbstständiger so ist, die Arbeit blieb liegen und mußte nach dem Einsatz nachgeholt werden. Und trotzdem erinnern wir uns an Heinrich A. Hecktor als ruhigen, gelassenen und ausgewogenen Mann, den man im Bindekeller an seinem Stammplatz immer um Rat fragen konnte. Manchmal aber hörte man aber aus dem Keller einen lauten Schrei. Das war der Moment, wo ihn seine Mädels (Die weiblichen Angestellten – und davon gab es viele) zur Weißglut getrieben hatten. Ein klärendes Gewitter und der Chef hatte wieder Recht!

Ursula Hecktor ist die Seele und das Rückrat von Blumen-Hecktor. Sie steht jeden Tag im Geschäft. Im Blumenladen erzählen die Kunden auch von Ihren Nöten und Sorgen. Ursula hört geduldig zu und gibt auch Tipps.

Tochter Karin lernte nach Abitur Groß– und Einzelhandelskauffrau. Heute ist sie nebenberuflich für die Buchführung , Rechnungserstellung und den Schleifendruck zuständig. Ihr Mann Juan Andrés hält die EDV in Schuss. Die Söhne Sebastián und Daniel arbeiten immer wieder in der Gärtnerei mit.

Tochter Christine arbeitete nach bestandener Prüfung zunächst im elterlichen Betrieb mit, wechselte dann für ein Jahr nach München. 1987 erlangte Sie in Grünberg ihren  Floristmeister. Heute ist Christine der kreative Kopf bei Blumen – Hecktor. Ihr Mann Ralf Heisel berät bei der Unternehmensführung. Sohn Cedric fuhr in jungen Jahren gerne mit auf den Blumengroßmarkt und hilft  in der Gärtnerei aus.

Auch Sohn Matthias lernte ab 1981 den Beruf Florist im elterlichen Betrieb. Nach bestandener Prüfung erkannte er aber, daß der Blumenhandel nicht seine Welt ist. Matthias wurde Sozialpädagoge. Jahrelang war er in der Drogenberatung tätig,  bis zu seinem zu frühen Krebstod 2013 arbeitete er in der Kinder– und Jugendarbeit.

Der jüngste Sohn Stefan lernte Zierpflanzengärtner bei W. Wollrab und Sohn. Es folgte ein Gartenbaustudium an der Fachhochschule Wiesbaden in Geisenheim. Nach bestandener Prüfung arbeitete er im Hydrokulturgroßhandel bei Europas größter Hydrokulturgärtnerei. Als Verkaufsleiter von HYGRENO in der Niederlassung Mannheim war er zuständig für den aktiven Verkauf, Kundenbesuche und Seminare zum Thema Raumbegrünung mit Hydrokultur. Seniorchef Günter Gregg, Niederlassungsleiter Wilfried Teufel und Vertriebsleiter Robert Wacker prägten sein Engagement für die Hydrokultur. 1998 wurde Stefan Hecktor Mitgesellschafter der Hydroteufel in Mannheim. Seit 2000 ist er ehrenamtlicher Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Hydrokultur. Heute ist Stefan Hecktor Inhaber der Fa. Blumen – Hecktor.

Auch Schwiegertochter Martina hat ab 1987 Floristin bei Blumen – Hecktor gelernt. Nach bestandener Prüfung entwickelte sie sich zur rechten Hand von Ursula Hecktor. 2005 heiratete sie Stefan Hecktor.  Sohn Jonathan (geboren 2006) und Tochter Johanna wachsen mit dem Blumengeschäft und der Gärtnerei  auf.

Schwierige Jahre

Nach dem plötzlichen Tod von Firmengründer Heinrich A. Hecktor im Jahre 1997übernahm Ursula Hecktor die alleinige Geschäftsführung – unterstützt von Ihren Kindern.

Alles mußte neu organisiert werden. Spätestens mit der Einführung des Euros 2002 wurde die Veränderung des Einkaufsverhaltens der Konsumenten in Deutschland deutlich. Der Fachhandel erlebte starke Einbußen.  So mußte auch bei Blumen-Hecktor der Personalbestand dem gesunkenen Umsatz angepasst werden.

Zum 1. Oktober 2004 übernahm Sohn Stefan die Fa. Blumen – Hecktor. Ursula Hecktor bekam einen ‚Rentenvertrag‘  – sie darf solange arbeiten wie sie will!

Unter der kreativen Federführung von Christine Heisel bieten wir in unserem Blumengeschäft ein breites Blumen-, Pflanzen und Dienstleistungsangebot. Die Schwerpunkte sind Schnittblumen und Floristik zu Geburtstagen, Jubiläen, Hochzeit oder Trauer. Blühende Zimmerpflanzen, Grün– und Freilandpflanzen sowie ein breites Beet– und Balkonpflanzensortiment. Die Hydrokulturabteilung ist eine der größten im Rhein-Main-Gebiet!

Wir sind 4-Sterne-Partner der Fleurop und bemühen uns intensiv um jeden Auftrag. Für Firmenkunden sind wir verlässlicher Partner bei Blumensträußen (Unsere Spezialität: ‚KUR‘-Sträuße), termingenau geliefert, und Raumbegrünung mit Hydrokultur.  Unser Slogan: Ihre Sympathie überbringen wir Ihren Freunden mit Blumen.

2013 war unser Wendejahr. Nach einem extremen Frühjahr konnten wir gerade noch den Turnaround schaffen. Konzentration auf gute Floristik und der Ausbau von Hydrokulturpflege bilden unser Rückgrat.

In der Gärtnerei arbeiten wir ab 2014 mit der katholischen Pfarrei Sankt Margareta bei dem Projekt ‚Abenteuer Glaube – Kirche im Grünen‘ zusammen. Mittelpunkt ist die entstehende Weidenkapelle. Mehr Infos auf der Homepage: www.kirche-im-gruenen.net.

Danke an das Gründerehepaar Ursula und Heinrich A. Hecktor.

Danke an die ganze Familie – die immer unterstützend zur Seite steht.

Danke an alle Mitarbeiter*innen der letzetn 65 Jahre – ohne Sie wären wir nichts.

Danke an unsere zuverlässigen Lieferanten – die uns regelmässig mit Blumen, Pflanzen, Gefäßen, Zubehör beliefern.

Danke an unsere Partner in der grünen Branche oder auch hier in Unterliederbach vor Ort.

Und natürlich:

Danke, danke an unsere Kund*innen – bleiben Sie uns auch weiterhin treu.

(SH)